Beruf: Butler:in! Sieben Dinge, die man über diesen Job wissen sollte
Insights von Nadja Ruby | 29.05.2025

Von außen betrachtet ist Nadja Rubys Job leicht zu unterschätzen, denn wenn sie ihn gut macht, wird sie dabei nicht großartig bemerkt. Seit mehr als neun Jahren arbeitet sie als Butlerin oder Privatköchin in Privathaushalten auf der ganzen Welt – und verrät sieben Dinge, die sie in diesem hochkomplexen Beruf gelernt hat. Denn wer sich zu wichtig nimmt, kommt nicht weit.
1. Der Frack bleibt im Schrank
Das Bild einer Butlerin oder eines Butlers ist in unserer Gesellschaft oft veraltet. Wir stellen uns einen Gentleman im Frack vor, vielleicht so, wie wir es aus dem Klassiker „Dinner for One“ kennen. Doch aktuell ist das nicht. Zumindest ist es äußerst selten. „Klassische Butler-Outfits trage ich nicht. Ich orientiere mich eher an dem Dresscode des Haushalts, meistens ist das etwas in Schwarz“, erzählt Ruby. Das kann eine Anzughose, manchmal ein schlichtes Kleid sein. „Wichtig ist, dass ich mich gut darin bewegen kann“, denn gerade als Butler:in ist man den ganzen Tag auf den Beinen und muss hier und da nach dem Rechten sehen. Der Beruf ist längst kein Klischee. Vielmehr sei es eine respektvolle und schöne Tätigkeit, bei der man sich um andere Menschen kümmern darf.
2. Körper und Geist sind das Kapital
Oft wird unterschätzt, wie dieser Beruf einen körperlich fordern kann. „Ich achte darauf, dass es meinem Körper und meinem Geist gut geht“, verrät Nadja Ruby. Denn wer lange bleiben möchte, muss gut auf sich achten. Nadja Ruby hat für sich eine Methode entwickelt, wie sie den Herausforderungen standhalten kann; sie treibt viel Sport, meditiert und hat eigene Rituale, um fit zu bleiben. „Wenn ich merke, dass ich unausgeglichen bin, ziehe ich mich zurück, finde neue Strukturen oder verändere Abläufe. Das ist wichtig für mich und für den Haushalt“, sagt sie. „Ich bin noch lange nicht fertig. Ich will noch viel lernen und noch so lange es geht bei diesen wunderbaren Familien bleiben“, kommt sie ins Schwärmen.
Eine Zeit lang war Nadja Ruby eher wie die Feuerwehr auf dem Markt und ist bei anderen eingesprungen, bis sie parallel zu ihrer Tätigkeit als Butleress für verschiedene Häuser ihre Zusammenarbeit mit OPMG begonnen hat.

3. Ein Plan ist gut. Ein Plan B noch besser.
Eines ist sicher: Kein Tag ist wie der andere. Das wissen alle jene, die in dieser Branche arbeiten. Als Butler:in muss man blitzschnell reagieren, Lösungen finden, ruhig bleiben. „Improvisieren gehört zu meinem Alltag, aber das ist auch das Wunderbare daran“, sagt Nadja. Das können kleinere Notfälle in der Küche sein, wenn Lebensmittel ausgehen, oder plötzliche Planänderungen bei einem Empfang mit Gästen. „Ich behalte den Überblick und suche eine stille Lösung im Kopf“, sagt sie.
4. Hauptsache Leidenschaft
Bevor Nadja als Butlerin und Privatköchin anfing, studierte sie Industriedesign. Als selbstständige Designerin hat sie sich dann doch bald die Frage gestellt: „Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt? Was macht mich wirklich glücklich?“ Die Antwort: kochen und sich um andere Menschen kümmern. Das Schöne ist, dass es viele Parallelen zwischen ihrem früheren und heutigen Beruf gibt, von der Grundstruktur des Denkens bis zur Kreativität, all diese Skills kann sie auch heute einsetzen. Ohne klassische Koch- oder Butlerausbildung begann sie in einem Haushalt und lernte alles on the job. Ihr Geheimtipp: Manche Arbeitgeber:innen wünschen sich 24/7-Verfügbarkeit. Andere wollen Personal nur bis 17 Uhr im Haus. Nadja hat beides erlebt und rät Quereinsteiger:innen: „Wenn man Karriere machen will, sind die intensiven Stellen wie ein bezahlter Intensivkurs.“
5. Das perfekte Butler-Kit
„Wenn ich reise, achte ich darauf, das Nötigste mitzunehmen, sowohl für den Alltag als auch für den speziellen Auftrag“, verrät Nadja Ruby. Das heißt: Wenn sie reist, reist sie leicht, aber nie unvorbereitet. Über die Jahre hat sie ein kleines Kit entwickelt, das ihr hilft, vorbereitet zu sein. Darin sind: Nähsachen, ein Feuerzeug, ein Flaschenöffner, ein Austernöffner und auch ein Porzellanlöffel für Kaviar, denn man weiß nie, was auf einen zukommt. Auch nicht zu vergessen: Visitenkarten, denn wenn man seinen Job gut macht, hat vielleicht noch jemand Interesse.
6. Niemand muss sich rechtfertigen
Diplomatie ist in diesem Job sehr wichtig; das bedeutet dennoch nicht, dass man nur „Ja“ und „Amen“ antwortet. Trotzdem äußert Nadja ihre persönliche Meinung selten, auch wenn sie gefragt wird. Ihre Aufgabe sieht sie darin, neutral „wie die Schweiz“ zu bleiben. Wenn man in einem privaten Haus arbeitet, bewegt man sich durch den höchsten privaten Lebensbereich von Menschen: „Jeder Haushalt hat einen Charakter, der genau wie bei jedem anderen sozialen Gefüge oder Unternehmen sehr unterschiedlich sein kann. Und dennoch kann man eine Gemeinsamkeit festhalten: Es geht in meinem Beruf immer um den Umgang mit Menschen“, schwärmt Nadja Ruby. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es ein Privileg ist, in diesen privaten Lebensbereichen arbeiten zu dürfen.
7. Superkraft: Zurückhaltung
„Ich denke, ich bin eine authentische Butlerin, weil ich die Fähigkeit besitze, mich zurücknehmen zu können, ohne dem Gefühl, dass ich dabei auf etwas verzichten muss“, erzählt Nadja Ruby über ihre Rolle in einem Privathaushalt. Gerade in diesem Beruf geht es nicht um die Selbstdarstellung Einzelner, sondern darum, den Menschen, die einem vertrauen, den Rücken freizuhalten. Dazu sagt Ruby: „In dieser Zurückhaltung liegt eine große Würde: die Würde des Dienens, wenn man so möchte.“ Sie betont: „Ich bin präsent, aber nicht sichtbar. Das ist kein Widerspruch, sondern Handwerk.“
Der Beruf als Butler:in ist vielschichtig. Wer ihn ausübt, bewegt sich in der Nähe von Menschen, die Vertrauen voraussetzen, weil man nicht nur Türen öffnet, sondern Einblicke erhält in Lebenswelten. Man betritt keine Räume, man betritt Universen. Es geht dabei nicht um Anerkennung oder Perfektion, sondern um Haltung, um feine Präsenz und ein Gespür für Menschen, die außerhalb des Hauses oft große Entscheidungen treffen müssen. Mit Mut, Lernbereitschaft und Empathie ist es ein privilegierter Beruf, einer, der erfüllt. Und Freude macht.

Sie können OPMG telefonisch unter +49 89 41 42 43 99-0
oder per E-Mail unter office@opmgstaff.com erreichen.
Zu den Kund:innen zählen weltweit führende Unternehmer:innen und Unternehmen, Aristokrat:innen, Ikonen aus Sport und Lifestyle sowie Entscheidungsträger:innen von Weltrang. Das Team ist international und länderübergreifend tätig und in Europa zu Hause – bald auch in Zürich in der Schweiz, daran arbeitet man gerade. OPMG arbeitet ausschließlich erfolgsbasiert, ohne Vorauszahlung, versteckte Kosten oder Ähnlichem. Für die Kandidat:innen ist die Vermittlung durch OPMG immer kostenlos.
Kontakt
Let’s start building connections
Für andere zu sorgen, liegt in unseren Genen. Eine:r unserer Expert:innen wird sich in Kürze persönlich bei Ihnen melden.